TEB Symposium

„Behandlung geht nicht ohne Engagement. Engagement geht nicht ohne Management.“

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„Behandlung geht nicht ohne Engagement. Engagement geht nicht ohne Management.“

Der Wandel der psychiatrischen Versorgungslandschaft in Richtung personenorientierte und qualitativ hochwertige Versorgung formt eine stetige Herausforderung für alle Beteiligten. Wie wird gute Versorgung von den unterschiedlichen Personengruppen definiert und wohin wird dementsprechend gestrebt? Managementebenen setzen die Rahmenbedingungen, in welchen Veränderungsprozesse angestoßen werden können, fest. Das Engagement der Beschäftigten steht dabei als Mittler zwischen dem Managementhandeln und den Interessen der Nutzenden und Angehörigen.

In diesem Dreiklang findet sich das Forschungsprojekt TEB* (*Therapeutisches Engagement und Behandlungsqualität) wieder: Wie wirken die drei Ebenen Management, Personal und Behandlungsqualität für Nutzer:innen und Angehörige zusammen? Ein Zitat aus den geführten Interviews bringt es auf den Punkt: „Von daher besteht dadurch ein ganz enger […] sich wechselseitig bedingender Zusammenhang zwischen Behandlungsqualität, therapeutischen Engagement, Managementfunktion“.

Am 5. Juli ist in Lüneburg Forschung auf Dialog getroffen, indem zuerst die Forschungsergebnisse von TEB vorgestellt und anschließend ausgewählte Themen in trialogischen Workshops diskutiert wurden. Es gab die Gelegenheit sich mit allen Beteiligten (Manager:innen, Beschäftigten, Nutzer*innen und Angehörigen) an einen Tisch zu setzen und über die Behandlungsqualität von Morgen zu diskutieren. 


Präsentationen des TEB Symposiums

Ein Rückblick

Am Vormittag präsentierte Dr. Peter Brückner-Bozetti das aus dem Vorprojekt APP (Arbeit und Personal in der psychiatrischen Versorgung) entstandene hypothetische Managementmodell. Sie bekamen einen ersten Eindruck von den Wirkmechanismen zwischen Management, therapeutischem Engagement und Behandlungsqualität. Paul Bomke setzte diese in Bezug zum Bedarf der Praxis.

Daran anknüpfend gaben Veronika Knebusch und Kira Detjen einen ersten Blick auf die Forschungsergebnisse von TEB. Das hypothetische Managementmodell wurde dabei anhand des aktuellen Stands der Forschung und etwa 40 geführten Interviews mit Manager:innen, Therapeut:innen, Nutzer:innen und Angehörige erweitert und gemeinsam diskutiert.

Am Nachmittag ging es dann in vier Workshops – hier wurde trialogisch und mit allen Stakeholdergruppen (Manager:innen, Beschäftigte, Nutzer:innen und Angehörige) von der Utopie zur Vision gedacht. Das Ziel war konkrete Ideen und auch Anforderungen zu formulieren. Bei jedem Workshop immer im Blick: das Managementmodell als Landkarte, die als Bezugsrahmen für mögliche Problemformulierungen und Lösungsvorschläge dient.

Zum Abschluss wurden die Ergebnisse von TEB als auch der Workshops mit den Förderern des Forschungsprojekt reflektiert und diskutiert.

Lassen Sie uns gemeinsam neue Segel zu setzen, für eine Verbesserung der Versorgungsqualität und der Arbeitsbedingungen.

Ziel der Veranstaltung:

... ein lösungsorientierter Austausch auf Augenhöhe, um Transformationsprozesse anzustoßen!

  • den Raum für ein trialogisches Gespräch zwischen allen Steakholdern schaffen
  • ein gegenseitiges Verständnis zwischen den Berufsgruppen und Hierarchieebenen stärken
  • eine Feedbackschleife von Nutzer:innen und Angehörigen an Beschäftigte und Management ermöglichen
  • ...und die Resonanz der Praxis im Blick haben!

Programm des TEB Symposiums

Programm

10:30 Uhr

Referent:innen

Begrüßung

Rolf Sauer, Geschäftsführer der Gesundheitsholding Lüneburg

Jan-Hendrik Kramer, Geschäftsführer der Psychiatrischen Klinik Lüneburg

Rolf Sauer Jan-Hendrik Kramer

10:45 Uhr

Referent:innen

Das (hypothetische) Managementmodell

Dr. Peter Brückner-Bozetti, Geschäftsführer Forum für Gesundheitswirtschaft gGmbH 

Paul Bomke, Geschäftsführer Pfalzklinikum

Dr. Peter Brückner-Bozetti Paul Bomke

11:15 Uhr

Referent:innen

TEB: Ergebnisse der Forschung

Kira Detjen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,  Forum für Gesundheitswirtschaft

Veronika Knebusch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin, Forum für Gesundheitswirtschaft

Kira Detjen Veronika Knebusch

12:00 Uhr

Mittagspause

13:00 Uhr

Workshops - Von der Utopie zur Vision

13:00 Uhr

Referent:innen

Workshop 1: Was macht Macht?

Julia Lippert, Kellerkinder e.V., Berlin

Dr. Sylvia Claus, Ärztliche Direktorin, Pfalzklinikum

Welche Rolle spielen Macht und Hierarchie zwischen allen beteiligten Akteuren in der psychosozialen Versorgung? Gemeinsam diskutieren wir die Bedeutung von Hierarchien im multiprofessionellen Behandlungsteam und den Wunsch nach Arbeit auf Augenhöhe. Wir schauen auf Themen, wie gegenseitiger Respekt und Anerkennung, sowie auf den Einsatz von Zwangsmaßnahmen und Gewalt. Welche Relevanz haben Macht und Hierarchie im Kontext von therapeutischem Engagement und Behandlungsqualität?



Julia Lippert Dr. Sylvia Claus

13:00 Uhr

Referent:innen

Workshop 2: New Work als Sprungbrett für gute Versorgung?

Dr. Marc Burlon, Chefarzt, ärztlicher Direktor, Psychiatrische Klinik Lüneburg
Ulrike Steinert, Pflegerische Teamleitung, Flexi-Team E64, Psychiatrische Klinik Lüneburg
Katrin Rostalski,
Genesungsbegleiterin, Flexi-Team E64, Psychiatrische Klinik Lüneburg

Prozesse der Deinstitutionalisierung hin zu flexibleren Versorgungsmodellen rücken immer weiter ins Zentrum. Dabei verschwimmen in der psychosozialen Versorgung die Grenzen zwischen Innen und Außen, zwischen Arbeit und Privatleben, zwischen der Station und dem eigenen Zuhause. Folgt daraus, dass New Work bereits in der psychosozialen Versorgung angekommen ist? Aufsuchende Arbeit in Form von Assertive Community Treatment (ACT) oder stationsäquivalenter Behandlung (StäB) stellt den Bedarf der Nutzenden in den Mittelpunkt. Welche Chancen bietet agiles Arbeiten für die Netzwerkarbeit? Auch hier werfen wir den Blick wieder auf die Behandlungsqualität und das Engagement des Personals.

Dr. Marc Burlon Ulrike Steinert Katrin Rostalski

13:00 Uhr

Referent:innen

Workshop 3: Alles eine Frage der Haltung?

Unter anderem mit:

Prof. Dr. med. Jens Reimer, Chefarzt, Klinikum Itzehoe

Hauke Sievers, Bereichspflegeleiter Psychiatrie, Klinikum Itzehoe

Das Thema „Haltung“ spielt auf verschiedenen Ebenen in der psychosozialen Versorgung eine Rolle. Sowohl bei individuellen Begegnungen im Alltag, als auch bei der strategischen Ausrichtung einer Organisation im Zuge von Leitbildern und Werten. Doch was macht eine gemeinsame Haltung aus? In diesem Workshop beleuchten wir den Zusammenhang zwischen der Haltung, den (therapeutischen) Beziehungen und der Behandlungsqualität. Welchen Einfluss haben bestimmte Vorurteile auf die Haltung und andersherum, wie wirkt sich eine spezifische Haltung auf Stigmatisierungsprozesse aus? Höchste Zeit, die persönliche Haltung und Vorurteile gemeinsam zu reflektieren und Lösungsansätze herauszuarbeiten.

Prof. Dr. med. Jens Reimer Hauke Sievers

13:00 Uhr

Referent:innen

Workshop 4: Partizipation leben?!

Unter anderem mit:

Dr. Candelaria Mahlke, Leiterin der Arbeitsgruppe für Sozialpsychiatrie & Partizipative Forschung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

PhD Imke Heuer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universitätsklinikum Hamburg-
Eppendorf (UKE)

Es wird viel über Partizipation gesprochen, aber was bedeutet dies eigentlich für jede:n Einzelne:n? Was benötigen Nutzer:innen, Angehörige, behandelnde Personen und das Management im Speziellen? Wie wird Partizipation im Alltag tatsächlich umgesetzt und welche Hürden oder allgemeine Problematiken treten bei der Umsetzung auf? In diesem Workshop diskutieren wir darüber, was es braucht um Mitbestimmung und Mitgestaltung auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen, auch für die Beschäftigten. Hier soll der Fokus auf das Doing gelegt werden: Was kann ich selbst, meine Einrichtung oder mein gesamtes Team gemeinsam tun, um Partizipation zu fördern und zu leben?


Dr. Candelaria Mahlke PhD Imke Heuer

15:45 Uhr

Die Zukunft gestalten - Implikationen für die Praxis

17:00 Uhr

Abschluss


Das Veranstaltungsteam

Veranstaltungsleitung

Veronika Knebusch

Veranstaltungsleitung

Kira Detjen